Tiroler Idee
des Monats

Anpassung an den Klimawandel
Fluss zwischen grünen Bäumen

Klimawandelanpassung

Auswirkungen des Klimawandels verringern

Die Auswirkungen des Klimawandels sind weltweit und auch in Österreich immer stärker spürbar. Die Folgen wie Temperaturextreme, Hitzewellen, Trockenheit, Starkregen oder Hochwasserereignisse stellen uns alle vor enorme Herausforderungen.

Es gibt einiges, was Gemeinden tun können, um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken. Hier findest du die wichtigsten Maßnahmenempfehlungen:

Hochwasser / Starkregen

Verstärkte Starkregenereignisse und Hochwasser gehören mittlerweile zu den deutlich sichtbaren Folgen des Klimawandels und stellen Österreichs Gemeinden vor immense Herausforderungen. Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen, die helfen können, negative Auswirkungen zu reduzieren oder sogar gänzlich zu vermeiden:

Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser und Schadensminimierung in Gemeinden

  • Wiederherstellung und Erweiterung von Retentionsräumen,
  • Multifunktionale Nutzung von neuerrichteten bzw. erweiterten Retentionsräumen,
  • Flussrenaturierung,
  • Regenwassermanagement und forcierte Nutzung von Regenwasser,
  • Berücksichtigung der Folgen des Klimawandels in den örtlichen Raumplanungsinstrumenten (Flächenwidmungsplan, Bebauungsplan) durch verstärkte Ausweisung von Freihalteflächen, versickerungsfähigen Flächen, maximalen Versiegelungsgraden etc.,
  • deutliche Reduktion des Zuwachses versiegelter Flächen bzw. Entsiegelung als präventiver Beitrag zum Schutz vor Hochwasser,
  • naturbasierte Lösungen wie z.B. die Forcierung von Dach- und Fassadenbegrünungen als Beitrag zum Wasserrückhalt,
  • versickerungsfähige Parkplätze und verstärkter Einsatz wasserdurchlässiger Beläge,
  • Umsetzung des „Draingarden“-Prinzips,
  • Katastrophenschutzübungen unter Einbindung der Bevölkerung; Bewusstseinsbildung und Information, z.B. zur Eigenvorsorge und zum richtigen Verhalten im Ereignisfall.
Das Bild zeigt einen großen Laubbaum, links von ihm ist es trocken und der Baum trägt keine Blätter mehr; Rechts vom baum ist es feucht und grün
Klimawandelanpassung: Dürre

Trockenheit

Lange Trockenperioden wirken sich in vielfältiger Weise auf den Wasserhaushalt, die Natur und menschliche Nutzungen aus. Neben der Trinkwasserversorgung stehen insbesondere die landwirtschaftliche Bewässerung und die daraus entstehenden Nutzungskonflikte im Fokus vieler Gemeinden. Auch andere Folgen der Trockenheit, wie der Trockenstress bei Bepflanzungen, sowie die zunehmende Brandgefahr in Wäldern, auf Feldern und in Schilfgebieten, stellen große Herausforderungen dar. Diese Entwicklungen erfordern vorausschauende Lösungen, um die Auswirkungen langfristig zu minimieren und die Widerstandsfähigkeit zu stärken:

Maßnahmen zur Verringerung der Folgen von Trockenheit in Gemeinden

  • Trinkwassermanagement und Notfallpläne für die Trinkwasserversorgung unter aktiver Einbeziehung aller relevanten Akteur:innen in der Gemeinde und auch der Bevölkerung,
  • Forcierung des Wasserrückhalts und von lokaler Versickerung,
  • Erhaltung und Wiederherstellung von Feuchtgebieten,
  • Schließung von Drainagen in Regionen mit ausgeprägten Niederwassersituationen oder Grundwassertiefständen,
  • forcierte Nutzung von Regenwasser und Regenwassermanagement,
  • Information und Bewusstseinsbildung zum sorgsamen Umgang mit Trinkwasser.
  • Ausarbeitung von Lösungen zum Umgang Nutzungskonflikten z. B. Landwirtschaft / Tourismus / Gewerbe versus Trinkwasserversorgung,
  • bauliche, technische und organisatorische Optimierung der Bewässerung von Grünflächen,
  • Baumpflanzungen nach dem Schwammstadtprinzip,

Verwendung hitze- und trockenheitstoleranter Arten in Grünräumen und bei Baumpflanzungen („klimafitter Grünraum“ und „klimafitte Bäume“)

  • Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung von Wald/Flurbrand,

Hitze

Die Hitzebelastung in Österreichs Gemeinden und Städten nimmt kontinuierlich zu, was insbesondere für die Bevölkerung eine steigende Herausforderung darstellt. Verschiedene Maßnahmen wurden bereits erprobt, um sowohl die Allgemeinheit als auch besonders gefährdete Gruppen – wie ältere Menschen, chronisch Kranke, Kleinkinder, Schwangere oder Menschen, die im Freien arbeiten – vor extremer Hitze zu schützen.

Maßnahmen zur Reduktion von negativen Hitzefolgen in Gemeinden

  • Vorbereitung von Hitzeschutz- oder -aktionsplänen,
  • Maßnahmen zur Reduktion der Temperatur bzw. Verbesserung des Kleinklimas im bebauten Gebiet wie z.B. Verschattung und Begrünungen (Fassaden, Dach…), Baumpflanzungen, blaue Infrastruktur, Entsiegelung, (temporäre) Kühlung öffentlicher Plätze,
  • Erhöhung des Grünflächenanteils (u.a. auch durch Fassaden- und Dachbegrünungen) und Baumpflanzungen,
  • Forcierung passiver Kühlmöglichkeiten in öffentlichen Gebäuden,
  • klimafreundliche Gestaltung von Haltestellen (Beschattung, Begrünung von Haltestellen, Baumpflanzungen etc.),
  • Errichtung von Trinkwasserbrunnen,
  • kühle Räume während Hitzewellen für besonders verwundbare Personen anbieten,
  • Identifizieren von und Aktionen für verwundbare Gruppen (z.B. Nachbarschaftshilfe, Hitzekümmerer…),
  • Maßnahmen in der Raumordnung, Gemeinde- und Stadtplanung oder Wohnbau, z.B. durch Freihalten von Frischluftschneisen,
  • Information und Öffentlichkeitsarbeit

Weitere Tipps für die praktische Umsetzung sind auf klimawandelanpassung.at zu finden.

Der Österreichische Staatspreis für Klimawandelanpassung „CliA“ holt Maßnahmen und Projekte zur guten Anpassung vor den Vorhang.

Patricia Erler

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Patricia Erler