International Mountain
Day 2024

Am 11. Dezember ist International Mountain Day

Herausforderungen und Chancen für alpine Regionen

Der „International Mountain Day“ wird jedes Jahr am 11. Dezember von den Vereinten Nationen ausgerufen, um die Bedeutung von Bergregionen für unseren Planeten hervorzuheben. Berge beheimaten 15 % der Weltbevölkerung und liefern lebenswichtige Ressourcen wie Wasser, Energie und Nahrung. Sie sind Hotspots der biologischen Vielfalt und Heimat von Pflanzenarten, die 80 % der weltweiten Nahrungsmittelbasis bilden. Gleichzeitig sind sie kulturell vielfältig, stehen jedoch zunehmend durch Klimawandel und Umweltverschmutzung unter Druck. Das Klimabündnis entwickelt im Rahmen des EU-Projekts MountResilience Maßnahmen für klimaresiliente Berggebiete.

Bergregionen im Klimawandel

Bergregionen erwärmen sich im Zuge des Klimawandels deutlich schneller als das Flachland. Für die europäischen Alpen bedeutet dies einschneidende Veränderungen: Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte die Schneedecke um bis zu 90 % abnehmen. Schon jetzt ist die Durchschnittstemperatur in Österreich in den letzten 50 Jahren um 2 °C gestiegen, was doppelt so hoch ist wie der globale Mittelwert. Tirol ist hiervon stark betroffen. In mittleren Höhenlagen, etwa um 1.000 m, verkürzt sich die Schneebedeckung spürbar, während Hitzetage, Trockenperioden und Extremwetterereignisse zunehmen.

Alpine Ökosysteme und Lebensgrundlagen unter Druck

Die Auswirkungen sind weitreichend: Nicht nur die Flora und Fauna der Alpen leiden, auch die Land- und Forstwirtschaft sowie der Tourismus, insbesondere der wirtschaftlich bedeutende Wintersport-Tourismus in Österreich und Tirol, stehen vor großen Herausforderungen. Die klimabedingten Schäden – in Tirol allein im Sommer 2023 über 50 Millionen Euro – verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf.

EU- Projekt Mountresilience

Um diesen Entwicklungen zu begegnen, sind Regionen und Gemeinden gefordert, konkrete Maßnahmen zur Klimawandelanpassung umzusetzen. Einen Beitrag dazu kann das im vergangenen Jahr gestartete EU-Projekt MountResilience leisten, bei dem das Klimabündnis Tirol als aktiver Partner gemeinsam mit der Standortagentur, der Energieagentur, der Uni Innsbruck und dem Land Tirol mitwirkt.

mountresilience.eu

Zukunft angepasst gestalten

Das Projekt zielt darauf ab, die Anpassungskapazitäten in neun europäischen Bergregionen zu stärken und den Übergang zu klimaresilienten Gesellschaften durch innovative Ansätze zu beschleunigen. Speziell in Tirol soll die KEK-Plattform (Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft) weiterentwickelt werden, innovative Lösungen für den Tourismussektor getestet werden, naturbasierte Anpassungen für Gebäude und Siedlungen erprobt werden, sowie sektorübergreifende Innovationen in Datennutzung, Monitoring und Finanzierung gefördert werden.

Beratungsangeboten entwickeln

Das Klimabündnis legt dabei besonderen Wert auf Beratungsangebote relevanter Klimawandelanpassungsmaßnahmen für Gemeinden, Regionen und Betriebe. Diese Maßnahmen werden in ausgewählten Pilotregionen in Tirol getestet. Ziel ist es, Prozesse für Klimawandelanpassungen anzustoßen und durch Bildungsangebote eine resiliente und zukunftsfähige Gesellschaft zu fördern.

Gemeinsam können wir eine nachhaltige Zukunft für unsere Bergregionen gestalten – nicht nur zum Schutz der Natur, sondern auch für die Menschen, die von ihr leben.

Patricia Erler

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Patricia Erler